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© Adobe Stock / Robert Kneschke

Gut aufgestellt bei Pflegeangeboten

Der Rat der Stadt entscheidet am 10. Dezember über die kommunale Pflegeplanung. Der demografische Wandel ist eine der größten Herausforderungen in der Sozialplanung.

Die Kommunale Pflegeplanung für das kommende Jahr und die verbindliche Bedarfsplanung bis 2027 sind Anfang Oktober in die politischen Beratungen gegangen. Der Rat wird einen Entschluss am 10. Dezember fällen. Die Sozialplanung und die Politik müssen Antworten auf eine älter werdende Gesellschaft und einen zukünftigen Mehrbedarf an Pflegeplätzen in den Stadtteilen finden.

Betreuung zu Hause ist vielfacher Wunsch© Stadt Bottrop

Der demografische Wandel führt zu einer immer älter werdenden Stadtgesellschaft und einer Zunahme der Pflegebedürftigkeit in Bottrop. Diese Entwicklung wird sich aufgrund der aktuellen Altersstruktur auch in den kommenden Jahren fortsetzen. In Bottrop sind heute schon mehr als 28.000 Menschen älter als 65 Jahre. Derzeit gehen immer mehr sogenannte Baby-Boomer in den Ruhestand. Dies sind im Stadtgebiet weitere 27.000 Menschen, die in den kommenden 15 Jahren aus dem erwerbsfähigen Alter ausscheiden werden.

Erhalt Selbständigkeit wichtigstes Leitmotiv

Selbstbestimmtes Leben als wichtigstes Ziel.© Stadt Bottrop

„Die Folgen des demografischen Wandels werden häufig als Risiko interpretiert, da die jüngeren Generationen nicht in gleichem Maße nachwachsen. Neben den Herausforderungen bedeutet die Entwicklung aber zunächst, dass die Lebenserwartung der Menschen steigt“, stellt das Planwerk zur Pflegeentwicklung fest. Das Leben der älteren Generation ist dabei häufig durch Aktivitäten, neue Erfahrungen und Selbstbestimmung geprägt. Daher sei das fortgeschittene Alter als solches und eine höhere Lebenserwartung durchaus positiv zu bewerten. Jedoch kann mit zunehmendem Alter auch das Pflegerisiko steigen. In der Regel wird aber erst ab einem Alter von 75 Jahren eine Pflegebedürftigkeit wahrscheinlicher.

Für viele Menschen wird es für den Erhalt ihrer Selbständigkeit daher mitentscheidend sein, ob ihr Wohn- und Lebensumfeld altengerecht ist, ob sie auf ein soziales Unterstützungsnetzwerk zurückgreifen können und ob bedarfsgerechte Pflegeangebote wohnortnah zur Verfügung stehen. Umso wichtiger ist eine bedarfsgerechte Sicherstellung der pflegerischen und altengerechten Infrastruktur. Diese Herausforderung ist eine der zentralen Aufgaben, um ein würdevolles Altern in Bottrop zu ermöglichen.

Bottrop ist gut versorgt

In der verbindlichen Bedarfsplanung bis 2027 erwartet die Sozialplanung mehr als 8.800 Pflegebedürftige. Die zentrale Frage wird sein, ob das derzeitige Pflegeangebot ausreichen wird. Bottrop ist aber in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Die Daten zeigen eine voraussichtliche Bedarfsdeckung sowohl in der Tagespflege als auch in der Kurzzeit- und vollstationären Dauerpflege. Wesentlicher Eckpfeiler dieser Einschätzung ist, dass bis Ende 2027 zwei neue Pflegeheime im Stadtgebiet hinzukommen werden.

Dies bedeutet, dass dann zusätzlich 160 Plätze für die vollstationäre Dauerpflege zur Verfügung stehen werden. Dies vor allem in Kirchhellen und in Batenbrock. In Kirchhellen soll an der Feldstraße eine Einrichtung des Betreibers Comunita mit 80 Plätzen entstehen und in Batenbrock an der Mirkstraße ebenfalls mit 80 Plätzen eine Einrichtung der Diakonie.

Auch in der Kurzzeitpflege kann der Bedarf gedeckt werden. Derzeit gibt es 115 Plätze im Stadtgebiet. Bis 2027 kommen 20 in Kirchhellen und 20 im Ortsteil Lehmkuhle dazu.

Der Beschlussvorschlag für den Rat am 10. Dezember bringt auf den Punkt, dass bis 2027 kein Bedarf besteht an zusätzlichen Kapazitäten in der vollstationären Dauerpflege, in der Kurzzeitpflege und in der Tagespflege.

Planung mit neuen Themenfelder erweitert

In der Pflegeplanung wurde eine zusätzliche Stelle geschaffen. Aufgrund dieser personellen Verstärkung konnte das Planwerk thematische erweitert werden. Dabei wurden nun fünf neue Schwerpunkte erfasst, denen ein eigenes Kapitel in der Pflegeplanung gewidmet wurden. Sie bestehen aus den Bereichen: junge Pflegebedürftige, ambulante Dienste in der pflegerischen Versorgung, Sicherung von Pflegepersonal im Qualifikationsmix, Bezirke mit überdurchschnittlichen Altersstrukturen und alleine Leben im Alter. Hier sind weitere Datenanalysen und Beteiligungsmaßnahmen vorgesehen, um in Zukunft ein bedarfsgerechtes Angebot zu entwickeln.

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