Am Jahrestag der Schließung der letzten deutschen Steinkohlenzeche hat im Rathausviertel am Samstag, 21. Dezember 2024 die Bottroper Grubennacht stattgefunden. „Wir wollen damit die Erinnerung wachhalten und die Gemeinschaft feiern“, so Dirk Helmke, von der IG Rathausviertel, die die Veranstaltung organisiert hatte. Ideengeber der Grubennacht war der Gastronom Jojo Eiweleit. Direkt zur Premiere kamen hunderte Menschen, um dem Bergbau zu gedenken, mitzusingen und die Tradition hochzuhalten.

Startpunkt war die Alte Börse der Vereinten Volksbank, wo mit den Kultgetränken „Milder Emil“ und „Bottroper Bier“ angestoßen wurde. Bereits dort wurde das Steigerlied angestimmt, das im Laufe des Abends noch mehrfach erklingen sollte. Gemeinsam mit der Ehrengarde von Prosper Haniel und zahlreichen Kumpels zogen die Besucherinnen und Besucher dann weiter zur Bergmannskulptur unweit des Rathauses.

Am „Anton“ begrüßte Wolfgang van Haaren, der Vorsitzende der Ehrengarde Prosper Haniel, die Menschen. Er machte deutlich, wie tief verwurzelt Bottrop mit dem Bergbau sei und dass dies nie in Vergessenheit geraten dürfe. Begleitet von der Trompete erklang erneut das Steigerlied, aber auch Weihnachtslieder. Genau diese Kombination sorgte trotz der unangenehmen Temperaturen und des Nieselregens für eine feierliche und teils emotionale Atmosphäre.

Gemeinsam ging es dann weiter zur Gastromeile. Dort waren Infotafeln mit gut sichtbaren, gelben Ballons aufgestellt. Sie erinnerten an die ehemaligen Bottroper Zechen. Die Informationen hatte die Bottroper Stadtarchivarin Heike Biskup zusammengestellt. Auf der Bühne am Gambrinus begrüßte Oberbürgermeister Bernd Tischler, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte, die Besucherinnen und Besucher. Zunächst rief er zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer von Magdeburg auf. Von der Premiere der Grubennacht zeigte sich Bernd Tischler sehr beeindruckt. „Ich bin stolz darauf, wie Bergleute und Bottroper in diesen schwierigen Zeiten zusammenstehen. Diese Tradition dürfen wir uns nicht nehmen lassen.“ Wie immer beendete er seine Rede mit einem Glück Auf! Die Bergkapelle Prosper Haniel sowie Jürgen Pluta mit seinen KumpelZZ und Heiko Fänger begleiteten den weiteren Abend musikalisch. Auch dabei durfte das Steigerlied nicht fehlen. Aber nicht nur auf der Gastromeile, sondern auch in den Traditionskneipen wurde weitergefeiert. Schon jetzt haben die Veranstatlter angekündigt: „Wir werden die Grubennacht fortführen. Es soll eine Tradition werden.“.