Prima Klima für Kirchhellen
Landesprogramm unterstützt bei der Planung energetischer Sanierungen
Kirchhellen ist eine von acht Kommunen, die zur Prima-Klima-Ruhrmetropole gehören. Das Landesprogramm unterstützt Unternehmen und Grundstückseigentümer bei der energetischen und klimagerechten Sanierung von Gebäuden. Der Technische Beigeordnete Klaus Müller begrüßt den Zuschlag durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. Die Bürgerinnen und Bürger haben durch Eigeninitiative bereits gezeigt, dass sie in den Umweltschutz investieren. „In Kirchhellen wird jetzt schon mehr Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt, als verbraucht wird“, sagt Müller.
Gefördert werden experimentelle und innovative Energiequartiere. Kirchhellen punktet mit Plänen zur Stärkung der Dorfmitte, der Steigerung der Klimaresilienz und der Aufenthaltsqualität. In den kommenden Jahren wird die Nahwärme ausgebaut. Das Programm hilft bei der energetischen Sanierung und dem Ausbau erneuerbaren Energien und der Versorgungssicherheit. Müller vergleicht das Angebot mit dem Klimaschutzprojekt InnovationCity von 2010. Im Bottroper Süden wurden für ein Gebiet mit rund 70.000 Einwohnern Konzepte entwickelt und umgesetzt, um den CO2-Ausstoß zu halbieren. „Die Erfahrungen und entwickelten Prozesse können wir jetzt auf Kirchhellen übertragen“, sagt Müller während eines Pressegesprächs in der Bezirksverwaltungsstelle.
Auch Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs ist überzeugt, dass das Programm gut angenommen wird. „Wir nehmen die Dinge gerne selbst in die Hand und haben schon Vieles auf den Weg gebracht.“ Neben Photovoltaik- und Windkraftanlagen zählen dazu das Nahwärmenetz, das mit einer Biogas-Anlage betrieben wird. Flankiert durch das Prima-Klima-Programm werde das Dorf weitere Beiträge zum Klimaschutz leisten. „Ich freue mich darauf, im Sommer und Herbst die ersten neuen Projekte zu sehen“, sagt Dierichs.
Wir wollen das Nahwärmenetz weiter ausbauen.
Zum Vorzeigeprojektes des Nahwärmenetzes erläutert Max Hetkämper-Flockert von der Wärmegenossenschaft die Pläne. „Wir wollen unser Nahwärmenetz weiter ausbauen. Schon jetzt ermöglichen wir erhebliche Einsparungen“, erklärt er. Die angeschlossenen Haushalte sparen durch den Wärmeanschluss rund 60.000 Euro für Heizöl.
Bis Ende 2029 kann Kirchhellen das Programm nutzen. 420.000 Euro stehen für das Sanierungsmanagement zur Verfügung. Hilfestellung gibt es bei der Beratung zur effizienten Sanierung und Antragsstellung von Fördergeldern. Eine direkte Förderung aus dem Programm sei nicht vorgesehen, erklärt Katrin Knur von der städtischen Umweltplanung. Das Land habe aber angekündigt, Anreize für die Prima-Klima-Kommunen bereitzustellen.
Infoveranstaltung im Vestischen Gymnasium
Zunächst stehen energetische Sanierung, Klimafolgenanpassung und Fördermöglichkeiten im Fokus. Für die individuelle Beratung wird in der Bezirksverwaltungsstelle ein Büro eingerichtet, das an jedem ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 18 Uhr besetzt ist. Am Donnerstag, 13. Februar, wird es eine Auftaktveranstaltung geben. Ab 17 Uhr informieren Fachleute aus der Stadtverwaltung und der Wirtschaft über die unterschiedlichen Themen in der Aula des Vestischen Gymnasiums.
Unternehmen sehen Potential beim Umweltschutz. Friederike Große-Venhaus erklärt für die Handwerker, dass es eine große Nachfrage gebe, energetisch autark zu sein. Allerdings seien viele Kunden durch politische Entscheidungen verunsichert worden. „Die Handwerksbetriebe wollen die Menschen beraten, damit sie ein gutes Gefühl bekommen und am Ende Spaß mit ihrer Anlage haben“, sagt Große-Venhaus.
Das städtische Projektteam wird von der Klimaagentur Rhein-Ruhr unterstützt. Annika Lipke will mit Erfolgsgeschichten zur Nachahmung anregen. „Wir wollen kleine Schritte in den Blick nehmen“, sagt sie. Im persönlichen Gespräch werde erklärt, welche Einsparungen durch einzelne Sanierungsmaßnahmen erreicht werden können. Ein Hilfsmittel finden die Einwohner demnächst in ihren Briefkästen. Eine Thermocard hilft, möglichen Handlungsbedarf bei der Wärmedämmung von Gebäuden zu identifizieren. „Bei vielen Haushalten gibt es große Verunsicherungen. Mit dem Sanierungsmanagement wollen wir klare Optionen darlegen“, erklärt Annika Lipke. Bei ihr können Beratungstermine unter der Telefonnummer 02041/77394-15 und per E-Mail primaklima.kirchhellenklimaagentur-rrde vereinbart werden. Das städtische Projektteam ist unter der E-Mai-Adresse primaklimabottropde zu erreichen.