Jugend gestaltet Zukunft
Zweiter Fachtag zur Jugendgewaltprävention in Bottrop
Rund 120 Schülerinnen und Schüler aus Bottrop setzten vergangenen Donnerstag (9. Januar) ein starkes Zeichen für ein friedliches Miteinander. Beim zweiten Fachtag zur Jugendgewaltprävention hatten sie die Gelegenheit, ihre Meinungen, Wünsche und Ideen einzubringen. Das Jugendparlament Bottrop führte durch den Tag, der ganz im Zeichen von Partizipation und Eigenverantwortung stand.
Organisiert wurde der Fachtag vom Jugendamt der Stadt Bottrop und dem Referat Migration, gemeinsam mit dem Bottroper Jugendparlament und unterstützt vom Bündnis Buntes Bottrop.
„Unser Ziel ist es, den präventiven Ansatz in den Mittelpunkt zu stellen“, erklärte Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert. „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen und allen Beteiligten daran arbeiten, das zumeist gute Miteinander in unserer Stadt weiter zu stärken und zukunftsfähig zu machen.“
Bereits Ende 2023 hatte der erste Fachtag stattgefunden, bei dem Akteure aus verschiedenen Institutionen Handlungsansätze gegen Jugendgewalt diskutierten. Der Fokus des zweiten Fachtags lag nun auf den Jugendlichen selbst. In einem interaktiven Format wurden ihre Perspektiven gesammelt, analysiert und diskutiert.
Kreative Ansätze im „Open Space“
Im sogenannten „Open Space“ konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken und Gefühle an verschiedenen Stationen ausdrücken. Ob am „Wunschbaum“ oder einer Station in der man ganz deutlich seine Kritik loswerden konnte – ihre Beiträge waren vielseitig und tiefgehend. Die Themen Sicherheit und Freizeitangebote standen dabei besonders im Fokus. Gleichzeitig versetzten sich die erwachsenen TeilnehmerInnen in die Perspektive der Jugendlichen und notierten eigene Ideen, was viele Schnittmengen offenbarte.
Workshops: Lösungen erarbeiten und Visionen entwickeln
Die Jugendlichen arbeiteten anschließend in Workshops zu Themen wie Hass im Netz, Mobbing und Diskriminierung. Gemeinsam mit dem Jugendparlament wurden in einem Workshop konkrete Vorschläge für die Zukunft Bottrops erarbeitet. Hierbei standen Umweltschutz, Sauberkeit im öffentlichen Raum und eine bessere Straßenbeleuchtung für ein gesteigertes Sicherheitsgefühl im Vordergrund.
Ein besonderer Workshop setzte auf musikalische Verarbeitung: Mit einem professionellen Rapper sowie einem DJ erarbeiteten die Jugendlichen Texte und Beats, um persönliche Erfahrungen zum Thema Gewalt kreativ auszudrücken. Andere Workshops thematisierten Rassismus, Sexismus und verschiedene Formen von Gewalt, darunter auch psychische und strukturelle Gewalt.
Ergebnisse und Ausblick
Die Ergebnisse des Fachtags werden nun ausgewertet und fließen in zukünftige Maßnahmen zur Gewaltprävention ein. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie engagiert und kreativ die Jugendlichen ihre Stadt mitgestalten möchten“, betonte Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert.
Mit dem Fachtag wurde ein weiterer Schritt in Richtung eines respektvollen und sicheren Miteinanders gemacht.