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Bunker am Eigener Markt wurde zur Galerie

Der Bunker am Eigener Markt wurde zum Kunstobjekt im Rahmen von "Ruhr.2010". Finanziert wurde das Vorhaben aus Stadterneuerungsmitteln. Bemalte Bunker gibt es in vielen Städten, einen Galeriebunker gibt es zunächst nur in Bottrop.

© Stadt Bottrop

Mit einer Kunstaktion wurde der Bunker am Eigener Markt zu einer Galerie. Die Kulturwerkstatt der Stadt Bottrop will alle drei Jahre den Bunker mit Kunstwerken bestücken und so eine neue Form der öffentlichen Präsentierung von Kunst eingebunden in eine konkrete Aktion etablieren. Die erste Ausstellung fand im Rahmen von "Ruhr.2010" statt und präsentierte das Motto "Gesichter des Ruhrgebiets - Face to Face".

Offiziell eröffnet wurde die "Galerie Eigener Markt" mit dieser Ausstellung am 19. Juni 2010. Oberbürgermeister Bernd Tischler, Offizielle der Ruhr.2010 GmbH und Professor Klaus Schäfer vom NRW-Familienministerium waren mit Grußworten vertreten. Das "Diamantenquartett" und die Rockband "In Vein" sorgten für Live-Musik. Auch Führungen durch den Bunker wurden angeboten.

Bei "Gesichter des Ruhrgebiets - Face to Face" wurde eine Sammlung von Portraits von Menschen im Stadtteil geschaffen und öffentlich an den Bunkerwänden präsentiert. Jugendliche der Kulturwerkstatt und der Willy-Brandt-Gesamtschule haben dabei mitgewirkten. Sie besuchten Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil, erstellten Foto-Porträts und machten Interviews quer durch alle Altersgruppen. Professionelle Fotografen hatten die jungen Projektteilnehmer in Workshops auf diese Aufgabe vorbereitet. Im Vorfeld konnten Bürger im Stadtteil vorschlagen, wessen Portrait ausgestellt werden soll. Die Ausgangsannahme war, dass nicht das Stadtbild und Gebäude das Gesicht einer Region prägen, sondern die Menschen.

Mit dem Konzept, die Außenwände des Bunker Eigens in eine Galerie für wechselnde Ausstellungen zu verwandeln, wurde in dem Stadtteil ein einzigartiges, sich veränderndes Kunstwerk etabliert. Es gibt viele Bunker, die durch direkten Farbauftrag künstlerisch bearbeitet wurden. Es bleibt dann bei diesem Motiv und nach Jahren kann die Farbe abblättern. Das ist in Bottrop-Eigen anders, denn eine Unterkonstruktion aus Stahl dient als Bildhalter für die fast drei mal drei Meter großen Aluminiumplatten.

Die Bilder wurden digitalisiert und auf die Aluplatten gedruckt. Nach Ablauf einer Ausstellung werden die Tafeln neu bedruckt und dienen so als ständig erneuerbare Kunstfläche. Eine weitere Besonderheit liegt in der Beteiligung des Stadtteils. Bereits beim ersten Projekt hatten alle Bürger die Gelegenheit sich mit Vorschlägen einzubringen. Die ausgewählten Kandidaten trafen sich schließlich mit den jugendlichen Fotografen, um sich ablichten zu lasen und wurden zu aktiven Teilnehmern. Damit wird der Bunker gleichsam zur sozialen Skulptur.

Der Bunker am Eigener Markt ist einer von insgesamt vier Hochbunkern in Bottrop, die während des Zweiten Weltkrieges 1941 fertig gestellt wurden. Auf sieben Stockwerken befinden sich 336 Liege- und 140 Sitzplätze. Dennoch suchten in dem Bunker während des Krieges bis zu 1.000 Personen Schutz. Nach dem Krieg blieb die Frage des Umgangs mit dem Kriegsbauwerk ein Problem. Ein Abriss der meterdicken Betonwände wäre äußerst teuer. Deswegen gab es immer wieder Überlegungen zur Gestaltung des Monuments. Schließlich wurde im Bunker am Eigener Markt eine Heißmangel untergebracht und Möbel eingelagert. Inzwischen wird der Bunker privatwirtschaftlich genutzt und vom "Bunkergemeinschaftszentrum" betrieben.

Bilder zum Ausstellungsprojekt:

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