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Weit verzweigte Welt unter Tage

Um die nördlich der Ruhr in der Emscherzone lagernden Kohlevorkommen erschließen zu können, ist der Ruhrbergbau seit Mitte des 19. Jh. gezwungen, in immer größer Tiefen vorzudringen. Zum Abbau der unter einer Mergeldecke zwischen Schiefer- und Sandsteinschichten verlaufenden Steinkohleflöze sind umfangreiche Grubenbaue erforderlich, wie sie in diesem zeitgenössischen Querschnitt durch ein Steinkohlenbergwerk dargestellt sind.

Zu den Lebensadern eines Bergwerks gehören die Wetter- und Förderschächte mit einem Durchmesser von 6 - 8 m. Über sie werden Menschen und Material zu den Tiefbausohlen transportiert. Darüber hinaus dienen sie der Bewetterung: Ventilatoren saugen verbrauchte und aufgeheizte Wetter an und sorgen über einen zweiten Schacht für die Zufuhr von Frischluft. Schließlich pumpen Wasserhaltungsmaschinen eindringendes Wasser von der tiefsten Sohle über Rohrleitungen durch den Schacht nach oben.

Von jeder Sohle führen Querschläge durch das Gestein zu den Flözen. An den Schnittpunkten von Querschlag und Kohleflöz zweigen rechtwinkelig Strecken in das Flöz ab. Ebenso wie die Querschläge werden sie durch Türstockzimmerung abgesichert. Um die zwischen zwei Strecken lagernde Kohle abbauen zu können, wird durch das Flöz eine Verbindung zwischen den beiden Strecken, ein sog. Aufhauen, hergestellt. Entlang dieser Verbindung wird die Kohle im Streb abgebaut. Ausgekohlte Flöze werden mit Bergeversatz verfüllt.

Durch Blindschächte oder über Bremsberge wird die Kohle mit Hilfe eines Dampfhaspels zum Querschlag der nächsthöheren oder -tieferen Sohle gefördert. Der Weitertransport zum Füllort am Schnittpunkt von Querschlag und Förderschacht erfolgt mit Lokomotiv- oder Pferdeförderung. Durch die Förderschächte erreichen die Kohlewagen die Hängebank, über der sich das Fördergerüst befindet. Von der Kohlenwäsche gelangt die Kohle schließlich zur Verladung oder zur Kokerei.

Von jeder Sohle führen Querschläge durch das Gestein zu den Flözen.© Stadt Bottrop

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