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© Stadt Bottrop

Kinderschutz und Kinderrechte im Mittelpunkt

Fachtag für Bottroper Kindertagespflegepersonen am 4. Mai 2024 war ein gelungener Auftakt zur Stärkung des Kindeswohls.

Das Thema Kinderschutz stand im Mittelpunkt eines Fachtags, am Samstag, 4. Mai 2024. Mehr 50 Teilnehmer aus dem Bereich der Kindertagespflege waren dazu in den Spielraum an der Prosperstraße 71 gekommen. Das Jugendamt der Stadt Bottrop und der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) in Bottrop hatten mit Prof. Dr. Kathrin Aghamiri und Marita Meissner, beide vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster, hochkarätige Referentinnen dafür gewinnen können.

Ziel war, die Teilnehmer aus der Kindestagespflege mit dem Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung vertraut zu machen, sie für Kinderrechte zu sensibilisieren und sie fit zu machen für ihr Handeln in Verdachtsmomenten. In ihrer Begrüßung betonte Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert, dass die Kindertagespflege nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag zur frühkindlichen Bildung, sondern auch zur Stärkung des Kindeswohls leiste. Sie bedankte sich für das hohe Engagement der Kindertagespflegepersonen.

Jan Traeder vom städtischen Jugendamt, Koordinator des Netzwerks Kinderschutz, übernahm die Moderation des Tages. Der erste Vortrag des Tages von Prof. Aghamiri befasste sich mit den Kinderrechten in der Tagespflege. Dabei ging es nicht nur um den rechtlichen Rahmen für die Konzeption einer Kindertagespflegestelle, sondern vor allem auch um die Berücksichtigung der Kinderrechte in der pädagogischen Grundhaltung und um eine Sensibilisierung der Fachkräfte für die Rechte der ihnen anvertrauten Kinder. An das Impulsreferat schloss sich eine Kleingruppenarbeit an, in der unter anderem Erfahrungen und Grenzen der Umsetzung von Kinderrechten in der alltäglichen praktischen Arbeit ausgetauscht werden konnten. 

Marita Meissner widmete sich in ihrem Beitrag dem Thema "Kinderschutz in der Tagespflege". Sie stellte praktische Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten für die Kindertagespflegepersonen vor und zeigte ihnen auf, wie sie mit Fällen umgehen sollten, in denen sie Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohl wahrnehmen. Hilfe bieten hier zum Beispiel Beratungsstellen bei sexualisierter Gewalt, die medizinische Kinderschutzambulanz, Einschätzungsbögen und anderes mehr. Wie sich der Kinderschutz und die Angebote für die Kindertagespflegepersonen in ihren beruflichen Alltag überführen lassen, wurde nach dem Impulsvortrag in einer zweiten Kleingruppenrunde ebenso besprochen wie der Umgang mit Ängsten und Sorgen, die sich naturgemäß um jeden Verdachtsfall ranken.

Der SkF Bottrop e.V., den die Stadt Bottrop mit der Auswahl, Fachberatung und Vermittlung qualifizierter Kindertagespflegepersonen beauftragt hat, und das städtische Jugendamt erhoffen sich von diesem Fachtag eine Stärkung des Kinderschutzes. Rund 70 Personen sind in Bottrop in der Kindertagespflege tätig. Veranstaltungen wie diese sollten ihnen noch mehr Sicherheit verleihen in schwierigen Situationen, in denen sie Gefahren für das Wohl der ihnen anvertrauten Kinder befürchten.

Seitens der Teilnehmer stieß die Veranstaltung auf eine positive Resonanz. Sie sahen den Fachtag als einen gelungenen Auftakt und wünschten sich weitere Veranstaltungen dieser Art. "Viel Input für einen Samstag, aber es hat sich gelohnt", so eine der Teilnehmerinnen. "Es war eine sehr gelungene Aktion in einer angenehmen Atmosphäre, mit qualifizierten Vorträgen von kompetenten Referentinnen."